Über uns


Andreas Eberl, der Großvater des heutigen Seniorchefs des Gasthofes Eberl, gründete 1912 den
„Obstbauverein“. Er hatte mit dem Erwerb der Gastwirtschaft einen knapp 1 ha großen Obstgarten
angelegt und konnte seinen Erfahrungsschatz an die Vereinsmitglieder weitergeben. Seine
Obsterzeugnisse wurden damals bereits auf Landesausstellungen präsentiert und prämiert. Andreas Eberl verkaufte seine hervorragenden Äpfel und Birnen zum Rekordpreis von 1 Reichsmark je Stück an die führenden Häuser Münchens.
Zu dieser Zeit war der Obstanbau zur Selbstversorgung von großer Bedeutung, da man von einem
weltweiten Obsthandel noch weit entfernt war. Auch Beeren- und Mostobst wurde damals angebaut, zur Verwertung des Obstes erwarb der Verein schon bald eine Obstpresse. Um den Ertrag bei den Obsternten zu steigern, widmete sich Andreas Eberl auch der Bienenzucht. In Hattenhofen gab es zu seiner Zeit 250 Bienenvölker.


Andreas Eberl war bis zu seinem Tod im Jahr 1940 Vorsitzender des Vereins. Seine Frau Maria Eberl übernahm von da an kommissarisch die Leitung. Allerdings kamen die Aktivitäten des Vereins durch die Wirren des Zweiten Weltkriegs fast zum Erliegen.


Walter Weingart, der 1949 als Lehrer an die Schule nach Hattenhofen versetzt wurde, begann damit, den Obst- und Gartenbauverein langsam wieder zu aktivieren. Am 11. Februar 1951 konstituierte sich der Verein mit damals 36 Mitgliedern unter seiner Leitung neu.


Zu dieser Zeit entstand auf dem Hofgelände von Xaver Eberl die bedeutendste Erwerbsgartenanlage des Landkreises Fürstenfeldbruck. Auf einer Fläche von ca. 1,3 ha legte Xaver Eberl, 2. Vorsitzender des Vereins, einen vorbildlichen Musterobstgarten mit verschiedenen Obstsorten an. Der Verein trat der Keltereigenossenschaft Fürstenfeldbruck bei und lieferte dorthin auch das Obst.


Die Teilnahme am Wettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden“ brachte Hattenhofen 1961 den
ersten Platz im Landkreis Fürstenfeldbruck ein. Auf Bezirksebene des Wettbewerbs erzielte
Hattenhofen den zweiten Platz.


Mit seiner Versetzung von Hattenhofen nach Gröbenzell musste Walter Weingart die Vereinsführung niederlegen. Einen Nachfolger fand man zunächst nicht. In einer außerordentlichen Versammlung der noch verbliebenen 18 Vereinsmitglieder sollte am 11. April 1970 die Auflösung des Vereins beschlossen werden. Andreas Eberl, der Sohn des Vereinsgründers sowie der damalige Kreisfachberater Max Schuster warben aber intensiv für die Weiterführung des Vereins. Mit dem Namen „Verein der Blumen- und Gartenfreunde Hattenhofen-Haspelmoor-Loitershofen e.V.“ startete der Verein daraufhin unter der Leitung von Anton Kling in eine neue Ära.


Die Mitgliederzahl von anfänglich 26 stieg rasch an. Der Verein beteiligte sich in der Folge jedes Jahr an Wettbewerben des Landesverbandes und erzielte dort respektable Ergebnisse, die jährliche Teilnahme am Kreiserntedankfest war obligatorisch. Daneben gab es auch örtliche
Blumenschmuckwettbewerbe, deren Gewinner bei den jährlichen Herbstversammlungen geehrt
wurden. Jahrelang gestalteten Elisabeth Lais, Erna Bindl und Monika Kling im Auftrag des Vereins den Blumenschmuck in unserer Pfarrkirche. Josef Lechner dokumentierte die Vereinsaktivitäten
fotografisch, entsprechende Diavorträge waren immer wieder Bestandteil geselliger Vereinsabende.


Der Verein erwarb zwischenzeitlich Gartengeräte zum kostenlosen Verleih an die Mitglieder. 1993
legte der Verein einen Schulgarten an, den Anton Kling über viele Jahre vorbildlich pflegte und zu
einem Aushängeschild unserer Grundschule werden ließ.
Anton Kling trat zum 30. Juni 2001 aus gesundheitlichen Gründen von seinem Amt als
Vereinsvorsitzender zurück. Peter Hillmayr leitete den Verein bis zur Neuwahl im März 2002
kommissarisch.


Im März 2002 übernahm Wilfried Dollansky die Vereinsleitung. Ihm gelang es, für den Verein ein
kleines Vereinsheim im damaligen Bauhof der Gemeinde einzurichten. Dort fanden von nun an die
Sitzungen der Vereinsleitung statt und die vereinseigenen Gartengeräte konnten dort gelagert
werden. Wilfried Dollansky und sein Team engagierten sich weiterhin im Schulgarten, in den
gemeindlichen Grünanlagen, lobten Wettbewerbe für Kinder aus und organisierten Vereinsausflüge.


2002 feierte der Verein sein 90-jähriges Bestehen im Saal des Gasthauses Eberl. Bei dieser
Festveranstaltung wurde Anton Kling zum Ehrenvorstand ernannt. Zur Würdigung seiner besonderen Verdienste um den Verein wurde außerdem nahe der Ludwigseiche die „Kling-Eiche“ gepflanzt.


Nach vier Jahren übergab Wilfried Dollansky 2006 den Vorsitz an Elisabeth Trappmann. Zum Dank für sein großes Engagement zum Wohle des Vereins wurde Wilfried Dollansky in der Herbstfeier 2006 der Titel „Ehrenmitglied“ verliehen.


2012 feierte der Verein sein 100-jähriges Bestehen im Saal des Gasthauses Eberl. Die SchachermuihMusikanten machten diesen Festabend zu einem besonderen Ereignis. Andreas Knoll überbrachte die Glückwünsche des Kreisverbandes als dessen Vorsitzender. Mathias Ettenberger sprach damals als Erster Bürgermeister ein Grußwort, Ehrenvorstand Anton Kling ließ die vergangenen 100 Jahre Vereinsarbeit in einer detailliert zusammengestellten Chronik Revue passieren.


Der Verein hat mit seinen knapp 200 Mitgliedern noch immer einen festen Platz im Vereinsleben der Gemeinde Hattenhofen. Das Jahresprogramm des Vereins umfasst u.a. Fachvorträge zu aktuellen Gartenthemen, Obstbaum-Schnittkurse, naturkundliche Wanderungen, Erlebnistage für Kinder, Bastelnachmittage, Vereinsausflüge und festliche Veranstaltungen wie z.B. Herbstfeiern oder Kaffeekränzchen. Die Mitwirkung an der Gestaltung des Erntedankgottesdienstes und das Errichten des Altars an der Schule für die Fronlaichnamsprozession, gehören zu den vom Verein gerne übernommenen Aufgaben.


Besonders Leonhard Lampl und seine Frau Annemarie kümmern sich um
die würdige Gestaltung des Altars. Mit ihren grünen Daumen sorgen sie auch dafür, dass die
Grünanlagen am Feuerwehrhaus bzw. am Bauhof immer gepflegt aussehen.

Eingebunden in den Kreisverband Fürstenfeldbruck profitiert der Verein von der fachkundigen
Unterstützung durch die Kreisfachberater Michaela Schleicher und Sebastian Storch.